In „einer beispiellos perfiden Art“ und einer „der größten Ruchlosigkeiten, deren sich die römische Politik jemals schuldig gemacht hat“ hat Rom den dritten und letzten Krieg gegen Karthago systematisch vorbereitet und durchgeführt, so lautet das Urteil der deutschen Althistoriker Jochen Bleicken und Alfred Heuss. Die von Polybios beschriebenen zeitgenössischen Bewertungen stellen ebenfalls „Täuschung und List“ beim Vorgehen der Römer gegen die Karthager fest, andere damalige Stimmen betonen die Rechtmäßigkeit des römischen Vorgehens. Mit den Motiven Roms für diesen finalen Krieg gegen Karthago haben sich viele Generationen von Historikern beschäftigt und sind dabei zu verschiedenen, bisher aber nicht restlos überzeugenden Ergebnissen gekommen.
Stand die totale Zerstörung Karthagos im Einklang mit dem römischen Anspruch eines „gerechten Krieges“? Oder war dieser Krieg tatsächlich „perfide“ und „ruchlos“ oder – weniger pathetisch ausgedrückt – ungerecht?
Im folgenden Aufsatz wird versucht, Antworten auf diese Fragen etwas näher zu kommen:
Der Dritte Punische Krieg – Anspruch und Wirklichkeit der römischen Maxime vom gerechten Krieg
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