„Die Hansestadt Hamburg war führerlos und unfähig, einen Führer zu berufen, als die Sturmflut über sie kam. Der Führer berief sich selbst.“ Mit dieser journalistischen Zuspitzung leitete Der Spiegel knapp siebzehn Jahre nach dem Ende des deutschen Führerstaates und knapp drei Wochen nach der Sturmflut vom 16./17. Februar 1962 einen Bericht unter dem Titel „Herr der Flut“ ein. In dem umfangreichen Artikel wird die Leitung des bisher größten Katastropheneinsatzes in der noch jungen Geschichte der Bundesrepublik Deutschland durch den damaligen Hamburger Innensenator Helmut Schmidt ausführlich geschildert: Der damals 43-jährige Schmidt zeigte sich als Krisenmanager während der Sturmflutkatastrophe in Hamburg „forsch, frech und furchtlos“ – er „ergriff die Macht“ und schickte etwa 25.000 Helfer in den Hilfseinsatz, von denen ein großer Teil Soldaten der Bundeswehr und der Bündnispartner waren. Die „selbstgezimmerte Befehlshaberstellung“ über diese Truppen kommentierte Helmut Schmidt damals so: „Sie sind mir nicht unterstellt worden, ich habe sie mir genommen.“ Niemand scheint Schmidts Autorität damals ernsthaft in Frage gestellt zu haben, obwohl er seine Kompetenzen und die gesetzlichen Bestimmungen eindeutig überschritten hat.
Den gesamten Text zum Krisenmanagment des damaligen Senators Helmut Schmidt während der Sturmflut 1962 in Hamburg können Sie hier herunterladen:
„Erwarte Vollzugsmeldung“ – Das Krisenmanagement Helmut Schmidts während der Sturmflut 1962 in der Selbst- und Fremdwahrnehmung
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